Treue ist nicht gleich Treue

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14. September 2017
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5. Oktober 2020
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Treue ist nicht gleich Treue

Tipps für eine gesunde Partnerschaft

Die meisten Menschen wünschen sich, dass ihr Partner, Ihre Partnerin treu ist. Obwohl die Partner zu Anfang einer Beziehung mit den besten Vorsätzen starten, ist es in langjährigen Partnerschaften manchmal schwierig, Versuchungen zu widerstehen.

Treue ist nicht gleich Treue.

Zweierlei Arten von Treue

1. Die Treue als gegenseitiges Versprechen

Wenn Treue ausschließlich  ein gegenseitiges Versprechen ist, dann wird sie leicht zu einem Gefängnis, in dem der Partner als Gefängniswärter erlebt wird. Vor allem dann, wenn einer der Partner keine oder nur noch wenig Lust auf Sex hat, wird Monogamie schnell zu einer belastenden Vereinbarung. Jetzt wird dem anderen – ob ausgesprochen oder unausgesprochen –  die Schuld dafür gegeben, nicht frei agieren zu können. 

Sind zwei Menschen in emotionaler Abhängigkeit, dann erzeugt Monogamie ein sexuelles Monopol: Der Partner mit dem geringeren Verlangen kontrolliert die Häufigkeit der sexuellen Begegnungen. Beide geben ihrem Partner die Schuld, wenn einer sich nicht an diesen beiderseitigen Pakt hält und keine Lust mehr hat. Sie sagen: „Du hast versprochen, mich in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben, und deshalb musst du jetzt auch meine (sexuellen) Unzulänglichkeiten hinnehmen!“ 

Doch jedes Eheversprechen beruht auf der Annahme, dass die Partner alles in ihren Kräften Stehende tun, um ihre Unzulänglichkeiten zu überwinden, und nicht darauf, dass der Partner sich mit ihrer Lustlosigkeit abfinden muss.

2. Die Treue als Vereinbarung mit mir selbst.

Wenn Monogamie eine Vereinbarung mit sich selbst ist, sieht die Sache anderes aus. Die Beziehung lebt mehr von der persönlichen Integrität und gegenseitigem Respekt als von Entbehrung oder Brutalität. Es ist nicht länger die Forderung des Partners, dass Sie keinen Sex mit anderen Männern oder Frauen haben; es ist Ihre Entscheidung, monogam zu leben. Eine Affaire ist folglich mehr ein Selbstbetrug als ein Betrug am Partner, da Sie das Versprechen sich selbst und nicht ihm gegeben haben.

Darüber hinaus kann man unterschieden zwischen aktiver und passiver Treue.

Aktive und passive Treue

Die passive Treue

Nicht immer ist Treue eine bewusste Entscheidung. Man kann treu sein aus einem Mangel an Gelegenheiten, aus Feigheit oder aus Desinteresse. Wer sich beispielsweise unattraktiv und beim Flirten unwohl fühlt, geht meist nicht fremd und ist – so gesehen – treu. Passive Treue ist eine konfliktlose Treue.

Die aktive Treue

Wer sich bewusst für die Treue entscheidet, obwohl er die Faszination der Untreue und das Spiel der Verführung kennt, ist aktiv treu.  Er hat Alternativen. Widersprüchliche Gefühle und Wünsche müssen geordnet werden. Dem aktiv Treuen ist bewusst, dass die Treue  einen Preis hat und er ist bereit ihn zu zahlen.

Welche Art von Treue leben Sie?

+49 (0)89 611 884 7